Die Kirche ist der ev. Kirche Weilmünster nachgebildet. Der goldene Löwe mit den sieben Schindeln war das Wappen des ehem. Herzogtums Nassau.
Die Farben Orange und Blau erinnern an die Landesfarben des ehemaligen Herzogtums Nassau.
Das Wappen in der heutigen Form wurde mit Urkunde vom 01. Juli 1935 vom Oberpräsident der Provinz Hessen - Nassau (Philipp Prinz von Hessen) verliehen. Gleichzeitig wurde mit separater Urkunde der Gemeinde Weilmünster (Oberlahnkreis) des Recht verliehen, die Bezeichnung
„Marktflecken"
zu führen.
Nachweisbar wurde das heutige Wappen, in abgewandelter Form bereits in der Zeit kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg, zumindest als Amts-Siegel, geführt.
Mit Urkunde vom 30. September 1983 hat der Hess. Minister des Innern den Marktflecken Weilmünster berechtigt:
„das nachstehend beschriebene und abgebildete Wappen und die nachstehend beschriebene Flagge zu führen, die bis zum Zusammenschluss der Gemeinden Aulenhausen, Dietenhausen, Ernsthausen, Laimbach, Langenbach, Laubuseschbach, Lützendorf, Möttau, Rohnstadt, Weilmünster und Wolfenhausen am 31. Dez. 1970 von der früheren Gemeinde Weilmünster geführt wurden."
„Außerdem gestatte ich, dass die Gemeinde Weilmünster......die Bezeichnung „Marktflecken" der früheren Gemeinde Weilmünster weiterführt."
Seit der Gründung der »Provinzial-Irrenanstalt« 1897 gehört dieser Friedhof zum Klinikum Weilmünster. Bis 1996 wurden hier Patientinnen und Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestattet.
Der Friedhof ist 2003 als Gedenkstätte für die Opfer der NS-»Euthanasie« gestaltet worden. Psychisch kranke und behinderte Menschen wurden in Weilmünster zwangssterilisiert und durch Entzug von Nahrung und Pflege systematisch unterversorgt. Sie starben durch überdosierte Medikamente oder in der Gaskammer nach ihrer »Verlegung« in die Mordanstalt Hadamar bei Limburg.
Zwischen 1937 und 1945 führte die Unterbringung in der Landesheilanstalt Weilmünster für über 6.000 Menschen in den Tod, darunter alle jüdischen Patientinnen und Patienten.
Das Ermittlungsverfahren gegen Personal der Landesheilanstalt Weilmünster wegen Beteiligung an der NS-»Euthanasie« wurde 1953 eingestellt, die Morde gerieten in Vergessenheit. Neue Gräber wurden über denen der »Euthanasie«-Opfer errichtet.
Seit 1991 erinnert ein Gedenkstein auf dem Friedhof an die Krankenmorde und seit 2003 dokumentiert die Gedenkstätte alle Namen der hier beerdigten NS-Opfer. Hinter jedem der Namen verbirgt sich eine Lebensgeschichte. Wenige davon sind überliefert. Sie werden in der Gedenkstätte vorgestellt.
Weitere Informationen zur Geschichte des Klinikums Weilmünster finden Sie in der Ausstellung in Haus 105 sowie in dem Buch von Christina Vanja (Hg.): Heilanstalt – Sanatorium – Kliniken. 100 Jahre Krankenhaus Weilmünster 1897 – 1997. Kassel 1997.
Die Opfer der NS-»Euthanasie« sind auf den Gräberfeldern 1 bis 13 und dem jüdischen Friedhof bestattet nach Ihrem Sterbedatum:
Gräberfeld |
von |
bis |
1 | 04.01.1937 | 16.08.1937 |
2 | 17.08.1937 | 06.01.1940 |
3 | 07.01.1940 | 27.03.1940 |
4 | 26.03.1940 | 18.08.1940 |
5 | 10.06.1940 | 29.09.1941 |
6 | 22.08.1940 | 18.09.1941 |
7 | 03.10.1941 | 11.12.1941 |
8 | 10.12.1941 | 16.02.1942 |
9 | 16.02.1942 | 26.07.1942 |
10 | 26.07.1942 | 25.03.1943 |
11 | 25.03.1943 | 16.11.1943 |
12 | 17.11.1943 | 24.03.1945 |
13 | 27.03.1944 | 11.02.1945 |
Jüdischer Friedhof | 24.08.1937 | 07.02.1941 |
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Landeswohlfahrtsverband Hessen
Archiv, Gedenkstätten, Historische Sammlungen
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