Rathaus und Politik der Gemeinde Weilmünster

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Laubuseschbach

Im Jahre 893 schenkt der Karolingerkönig Arnulf dem Kloster St. Maximin in Trier Teile seiner Besitzungen. Als vier Jahre später dessen Sohn Zwentibold diese Schenkung bestätigt, wird in einer ausführlichen Aufstellung auch Ascapahc (Eschbach) genannt. Die Schenkungsurkunde wird heute im National­mu­seum in Paris aufbewahrt.

Das Kloster St. Maximin setzt die Herren von Molsberg als Vögte in Eschbach ein. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts verstehen diese es, Eschbach ihrer Grundherrschaft einzuverleiben.

Die Herren von Molsberg machen Anfang des 14. Jahrhunderts die Elkerhäuser Ritter zu Lehensträgern von Eschbach. Am 29. Oktober 1323 verkauft Giso von Molsberg für 24 Mark alle seine Leute, die in den Herrenhof Eschbach gehören, mit Ausnahme der Kringin an Hiltwin, „pastorgin" von Elkerhausen. Seit dem 4.7.1390 ist der Erzbischof von Trier Lehnsherr für die Herrschaft Eschbach. 1421 werden Hermann von Haiger, Heilwig von Schönborn und Bernhard von Mudersbach als Erben der Elkerhäuser Ritter mit Eschbach belehnt.

1517 wird Johann von Schönborn als alleiniger Lehensträger erwähnt. Im Jahre 1605 wird Johann Philipp von Schönborn auf der väterlichen Burg Eschbach geboren. Johann Philipp von Schön­born, Reichskanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Kurfürst von Mainz, Fürstbischof von Würzburg und Worms, gilt als ein bedeutender Staats- und Kirchenmann und ist maßgeblich beteiligt am Zustandekommen des Westfälischen Friedens, der das Ende des 30jährigen Krieges brachte.

1687 erwirbt der Freiherr Johann Ernst von Friesensee die Grund­herrschaft Eschbach, und im Jahre 1708 verkaufen dessen Erben sie an den Grafen Karl von Runkel-Wied. Seit dem 28.6.1366 ha­ben die Herren von Runkel als Nachfolger der Grafen von Diez be­reits die Gerichtshoheit in Eschbach. Die Herren von Runkel sind bis heute Kirchenpatronatsherren von Blessenbach und Laubus­eschbach.

Der Pfarrer von Blessenbach-Eschbach, Johannes Reeße, er­wähnt bereits am 4. April 1469 die Kapelle Essebach, die zur Mutterkirche in Blessenbach gehöre. In den Opferstock der Kir­che in Laubuseschbach ist die Zahl 1588 eingeschnitzt. Der Fried­hof bei der Kirche wurde benutzt bis zum August 1858.

Eschbach wird am 12. Juni 1806 an das Herzogtum Nassau abge­treten und kommt 1866 zu Preußen.

Am 15. Mai 1892 wird die Eisenbahnstrecke Weilmünster-Laubus­eschbach eröffnet. Die Strecke diente zunächst hauptsächlich dem Transport der in der Gemarkung Laubuseschbach gewonne­nen Eisenerze. Der letzte Zug verläßt Laubuseschbach im November 1968. Während der Amtszeit des Bürgermeisters Christian Höhler erhält Laubuseschbach in den Jahren 1919 Strom, 1920 eine Wasserleitung und 1923 wird das Rathaus gebaut.

Bei der Gebietsreform im Jahre 1970 verliert Laubuseschbach seine Selbständigkeit und kommt zu Weilmünster.

Bei der 1100 Jahrfeier im Jahre 1997 wurde Laubuseschbach die Freiherr-vom-Stein-Plakette verliehen.

Schreibweise des Ortsnamens: 897: Ascabach; 1912: Ascobach; 1107: Ascabah; 1334: Essebach; 1457: Esbach; 1496: Essbach; 1513: Eschpach; 1537: Espach; 1802: Eschbach; 1824: ­Laubu­seschbach.

Die evangelische Kirche im Sommer.   Ausblick zur Windkraftanlage im Winter.   Bürgerhaus im alten Schulgebäude von Laubus-Eschbach.

Einwohnerzahl

Jahr

Einw.

Jahr

Einw.

Jahr

Einw.

1825 581 1939 949 2005 1636
1845 800 1869 1353 2010 1555
1865 895 1987 1345    
1886 994 1993 1525    
1905 995 1996 1598    
1925 958 2001 1683    

Ehemalige Bürgermeister Laubuseschbach

Name

Vorname

von

bis

Lommel Christian 1867 1872
Nickel Adam 1873 1884
Nickel Adam 1885 1888
(kommissarisch)
Nickel Adam 1889 1894
Becker Heinrich 1895 1902
Nickel Wilhelm 1903 1919
Höhler Christian 1919 1931
Usinger Wilhelm 1932 1933
Kratzheller Albert 1933 1945
Jung Christian 1945 1960
Eichborn Willi 1960 1970