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800 Jahre Weilmünster

Nach Mitteilung des Hessischen Hauptstaatsarchivs feiert der Marktflecken Weilmünster im Jahr 2017 das 800-jährige Jubiläum seiner urkundlichen Ersterwähnung.
Das 800-jährige Jubiläum fand im Rahmen von unterschiedlichen Veranstaltungen im Zeitraum vom März bis Ende des Jahres 2017 statt.
 
 

Webseite 800Jahre Bildkomposition

Links: Urkunde. Mitte: Ältestes bekanntes Wappen. Rechts: Von Rudi Czech erstelltes Jubiläumswappen

 

Auf der linken Urkunde ist folgender Text zu lesen:

Unter dem Namen „Wilmunstere“ wird Weilmünster erst 1217 urkundlich erwähnt, war aber damals schon ein ansehnliches Kirchdorf mit einer alten Kirche, die von den Sachverständigen als die älteste Steinkirche des Kreises angesehen wird.

Man nimmt an, dass das Kloster Fulda, dem eine gewisse Waltraut am 10. Nov. 821 ihren Hof in der Gemarkung Weilmünster schenkte, diese Kirche im Laufe des 9. Jahrhunderts erbaut hat. Die jetzige Kirche ist im ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts erbaut worden und ihr viereckiger neben der Kirche stehender Turm, der anfänglich als Wehrturm diente, etwa um das Jahre 1300.

1350 schenkte Graf Johann von Nassau-Merenberg der Gemeinde den Buhlenberg, das große Waldgebiet östlich der Frankfurter Straße und schob dadurch Weilmünsters Gemarkungsgrenze von der alten Ganggrenze auf der Weil-Möttbachwasserscheide an die 1335 neu entstandene Landesgrenze in der Nähe des Solmsbaches vor.

Eine Abrundung für Weilmünsters Waldbesitz erfolgte, als 1466 die Gemeinde von verschuldeten Rittergeschlechtern in Weilmünster noch mehrere Walddistrikte im Quellgebiet des Möttbachs käuflich erwarb. Um dieses Waldgebiet führten die Weilmünsterer von 1563 – 86 einen erbitterten Kampf mit ihrem Lehnsherren, dem Grafen Albrecht v. Nassau-Weilburg. Schließlich wurde der Streit durch Vermittlung der freien Reichsstadt Frankfurt a. M. beigelegt.

Von 1589 und 1615 stammen die beiden ältesten v. Pfarrer Bauch aufgestellten Bürgerlisten. Es gibt heute noch 7 Familien, die vor dem 30jähr. Krieg ansässig waren.

1615 hatte Oberamtmann Gottfried v. Stein die Neue Mühle erbaut, eine Waffenschmiede und Ofenfabrik errichtet. Nach dem 30jähr. Krieg eröffnete Phil. Sorge aus Kraftsolms die Neue Mühle und Herm. Krafft aus Siegen 1552 die Audenschmiede neu.

Diese wirtschaftliche Blüte ermöglichte auch am 24.12.1595 in einem Freiheitsbrief durch den Grafen Johann Ernst v. Nassau-Weilburg die Ablösung der Leibeigenschaft.

Wenn von nun an die individuelle Entwicklung auch rückwärts ging, so behielt Weilmünster bis heute doch den Ruf eines gern besuchten Marktortes.

Der Bau der Weilstraße 1860, der Landesheil- und Pflegeanstalt 1897 und der Eisenbahnlinie Weilburg – Usingen 1908brachte in der Neuzeit weitere Fortschritte.

Durch den Zustrom von 1000 Heimatvertriebenen stieg die Einwohnerzahl auf über 4000.

 

Ältestes bekanntes Wappen bzw. Siegel des Marktfleckens Weilmünster:

Beschreibung vom Germ. Nationalmuseum Nürnberg:

Siegelstempel; Weltliche Korporationen; Weilmünster, Stadt. Wappensiegel mit Wappenbild im Schilde.

Im Schilde eine doppeltürmige Kirche mit Löwen auf dem Dache.

Umschrift: SIGILUM OPPIDI WEILMINSTER

Rund (34 mm); Bronze; mit Handhebe; 16 Jh.; 193

Der Siegelstempel (SiSt193) wird aufbewahrt im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, - Münzkabinett-

 

RAD Lager Weilmünster

Diese historische Ansichtskarte lief als Feldpost und wurde am 22.1.1942 abgestempelt. Auf der Rückseite ist der Verleger angegeben: Friedrich Schmidt, Buchhdlg., Weilmünster i. Taunus Nr. 70610

 

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Urkundliche Ersterwähnung: Rechte Spalte mittig, markiertes Wort: "Wilmunstre" 

 

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