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Wolfenhausen

Wolfenhausen liegt ca. 7 km südwestlich der Kerngemeinde Weilmünster. Der Ort wurde bereits in einer Urkunde aus dem Jahre 1194 erstmals erwähnt, zwar als zum Kirchspiel Münster gehörig. Angenommen wird, dass das Dorf bereits einige Jahrhunderte vorher bestanden hat.

Man kann davon ausgehen, dass Wolfenhausen als zum Kirchspiel Münster gehörig, um das Jahrtausend von Kaiser Otto I. dem Bistum Worms geschenkt wurde. Zu dieser Zeit soll auch der Beginn der Leibeigenschaft für die Wolfenhäuser Bürger seinen Anfang genommen haben. Eine Urkunde vom 14. November 1570 berichtet von einem Austausch von Leibeigenen zu Wolfenhausen zwischen der Grafschaft Wied-Runkel und Nassau-Saarbrücken. Während das Dorf von 1194 bis gegen 1400 der Kirche Kloster Arnstein bei Nassau gehörte, waren die Bewohner Wolfenhausens teilweise dem Grafen von Nassau und teilweise dem Grafen von Wied-Runkel untertan und tributpflichtig. Von 1596 scheinen die Reichsgrafen von Wied-Runkel unbestrittene Herren hier gewesen zu sein. Doch machten die Umstände, vermutlich die schwierige finanzielle Lage dieser Häuser, auch fernerhin gelegentlich Verpfändungen notwendig. So waren die Abhängigkeiten mannigfaltige und wechselvolle und trennten oft noch diese kleine Gemeinde in sich.

Der 30jährige Krieg hat auch seine verheerenden Wirkungen in Wolfenhausen hinterlassen. Das Dorf blieb jedoch vor der völligen Vernichtung bewahrt. Vermutlich seit 1551 war Wolfenhausen längst evangelisch und gehörte entsprechend der Konfession der Fürsten von Wied-Runkel, zum reformierten Bekenntnis. Durch Regierungsverordnung des Grafen von Wied-Runkel aus dem Jahre 1691 wurde Wolfenhausen von der Mutterkirche Münster getrennt und zu einer Hauptkirche erhoben.

Im Jahre 1752 wurde die alte, baufällige Kapelle niedergelegt und eine neue Kirche errichtet. 1780 wurde hierfür eine neue Orgel angeschafft. Die Verlegung des Kirchhofs erfolgte im Jahre 1823.

Bereits seit dem Jahre 1707 besaß der Ort das Privileg Märkte abzuhalten. Der Marktplatz befand sich an der Stelle des heutigen Sportplatzes.

Die Einwohner Wolfenhausens waren seit jeher Bauern, Bergleute und einfache Handwerker. Aus der Überlieferung ist zu entnehmen, dass im 19. Jahrhundert die Besenbinderei eine wichtige Hausindustrie hier gewesen sein soll.

Aus dem Jahre 1766 ist zu verzeichnen, dass 42 Einwohner von Wolfenhausen ihren Geburtsort verließen und in das kaiserlich russische Reich einwanderten. Teuerung und Hungersnot sowie auch die zeitweilige Minderung des Landbesitzes mögen der Anlass zur Auswanderung gewesen sein.

Weiterhin wäre zu erwähnen, daß in der Gemarkung Wolfenhausen der berühmte Räuber Johannes Bückler, genannt der "Schinder­han­nes" gefangen wurde.

Schreibweise des Ortsnamens: 1194: Wolvenhusen; 1197: Wolfhusen; 1397: Wolfenhusen; 1483: Wolfenhuessen; 1532: Wolffhyssen; 1554: Wolffhausen; 1607: Wolffenhausen; 1661: Wolffenhaussen.

Im Jahr 2019 feiert Wolfenhausen Jubiläum unter dem Motto "Wir sind Stolz auf 825 Jahre Wolfenhausen".

wolfenhausen 825 jahre Banner Jubiläum

Die evangelische Kirche in Wolfenhausen im Frühling.   Im Dorfgemeinschaftshaus von Wolfenhausen befindet sich die Kegler Stube.   Blick auf Wolfenhausen im Morgennebel im Herbst.

Einwohnerzahl

Jahr

Einw.

Jahr

Einw.

Jahr

Einw.

1825 555 1939 721 2005 1170
1845 702 1969 1065 2010 1133
1865 827 1987 1014    
1886 886 1993 1164    
1905 901 1996 1094    
1925 763 2001 1111    

Ehemalige Bürgermeister Wolfenhausen

Name

Vorname

von

bis

Schuster Peter 1867 1872
Becker G. P. 1873 1877
Jung I. W. 1878 1880
Stamm Adam 1880 1882
Hahn Georg 1882 1888
Bördner ? 1889 1891
Jung Wilhelm Georg 1892 1897
Baumann Wilhelm 1898 1911
Lenz Wilhelm Georg 1912 1923
Becker Wilhelm Heinrich 1923 1929
Litzinger Wilhelm 1930 1933
Reuter Hermann 1933 1945
Kroh Albert 1945 1952
Raab Adolf 1952 1970